Haus Welbergen, Ochtrup

Haus Welbergen, Ochtrup

Abkopplung versiegelter Flächen vom Mischkanal

Auftrageber: Bertha Jordaan van Heek-Stiftung

gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück

Vorhaben

Die Gräfte von Haus Welbergen war 2007, erst gut 20 Jahre nach der letzten Entschlammung, fast vollständig mit der Gelben Teichrose zugewachsen. Wasserproben ergaben, dass die Gräftenspeisung über den Gauxbach zum Eintrag sehr hoher Nitratmengen führte. Damit war die Gräfte stets stark gedüngt und das Pflanzenwachstum stieg unkontrollierbar. Damit verbunden war ein Anwachsen der Faulschlammschicht auf dem Gräftengrund um fast 2 cm pro Jahr. Die Gräfte stand damit vor dem Umkippen und der allmählichen Verlandung. Absehbar war dadurch auch, dass die Stiftung mehr oder weniger sämtliche verfügbaren Mittel in die Gräftenentschlammung würde stecken müssen.


Mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) konnte ein Konzept entwickelt werden, das den Wasserzulauf filtert: Wasser wird nicht mehr dem Gauxbach direkt entnommen, sondern auf eine reaktivierte Bleiche gepumpt. Dabei wird eine Pumpe verwendet, die allein durch Wasser angetrieben wird und ohne Strom arbeitet. Die Bleiche als ausgeprägte Feuchtwiese filtert das Wasser, das dann einer Vorgräfte zusickert. Erst dann wird das Wasser der Hausgräfte zugeleitet.



Ausführung und Besonderheiten

Die alte Bleiche war anfangs mit Pappeln, Erlen und anderen Gehölzen bestanden und wurde nach Rodung mit einer Feuchtwiesenmischung eingesät. Danach wurde der Teichrosenbestand mit einem Spezialboot ausgehoben. Die anschließende Entschlammung förderte weitere Rhizome zu Tage, die mit von der Oberfläche abgesammelt wurden. An der Stauhaltung wurden zur Speisung der Bleiche und damit des Gräftensystems zwei hydraulische Widder installiert. Die Bleiche wird jetzt einmal jährlich gemäht, das Mähgut entfernt und genutzt. Damit ist der Nährstoffkreislauf wieder an Land geschlossen – und nicht wie vorher erst über die Entschlammung der Gräfte. Es ist Ziel, die Intervalle zwischen Entschlammungen zu verlängern und ein explosionsartiges Wachstum der Teichrose und anderer Wasserpflanzen zu verhindern.

Fotos:

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